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1246. Oktober 29. Kosel.

4. Kal. Nov.

Meseco Herzog von Oppeln macht sein Testament und verleiht darin der Breslauer Kirche die beiden Dörfer Zalese (Salesche) und Slavecici (Schlawentzitz) zu einem Anniversar, einer Armenspeisung und einer ewigen Kerze, der Kreuzkirche in Oppeln ein Gut que vocatur Strelci in Gola (unter Gola scheint eine Niederung auf dem linken Oderufer verstanden worden zu sein, deren Dörfer, die mehrfach erwähnten villegolenses sich durch Fruchtbarkeit auszeichneten, vergl. Potthast Gesch. von Rauden S. 200 und schles. Lehnsurk. II. 653, Strehlitz auf dem Blankenfelde übersetzt Weltzel, Geschichte von Kosel 26 und Geschichte von Ratibor 87), dem Kloster Bosidom (Czarnowanz) das Gut Breze (Brzezin nach Weltzel a. a. O.) dem Dominikanerkloster zu Ratibor, wo er begraben zu werden wünschte, zum Bau der Kirche und des Klosters 200 Mark reinen Silbers und dem deutschen Orden 100 Mark oder ein ebensoviel geltendes Erbgut. Sein Land vermacht er, wenn seine Gemahlin kinderlos bliebe, seinem Bruder Wladyslaw, der dafür seine Schenkungen und alle sonstigen Akte anzuerkennen hat. Seine Gemahlin soll nach seinem Tode, so lange sie Wittwe bleibt, die Burg Toschecz (Tost) mit allem Zubehör haben, bei einer etwaigen Wiederverheirathung jedoch mit 500 Mark abgefunden werden, seine Mutter erhält die zwei Burgen Teschen und Ratibor mit allen Einkünften, ausgenommen den ganzen Zins eines Jahres, welchen der Herzog für seine Schulden sowie für Almosen dem Bischof (Thomas) von Breslau uad dem Dominikanerprior zuweist und dieselben auch zu Testamentsvollstreckern bestimmt.

Z. Graf Nic. Kastellan von Kosel, Graf Roprecht, Graf Lorenz, Jarozl., Jac., Paul, Marcho, Nik., Dirsco, Vincenz, Marcus, Dominikaner, Gothard Notar, Jac. Kapellan, Barth. Kapellan.


C. dipl. Sil. I. 6. aus dem lib. nig. f. 412 des Dom-Archivs, wo jedoch kein Jahr dabei steht, vergl. gleich unten.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.